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Aktualisiert am 06.03.2017

VIBE-Firmenplattform

Die USCIS nutzt bei bestimmten Arbeitsvisa und arbeitsbasierten Einwanderungsvisa das Tool "Validation Instrument for Business Enterprises" (VIBE) zur Entscheidungsfindung. Grund genug die webbasierte VIBE-Datenbank genauer zu betrachten und vorzustellen.
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Die USCIS nutzt bei bestimmten Arbeitsvisa und arbeitsbasierten Einwanderungsvisa das Tool "Validation Instrument for Business Enterprises" (VIBE) zur Entscheidungsfindung. Grund genug die webbasierte VIBE-Datenbank genauer zu betrachten und vorzustellen. 

Visa-Petitionen, die bei der US-Einwanderungsbehörde USCIS eingereicht werden müssen, waren schon immer aufwändig und ziehen sich oftmals über mehrere Monate. Dies geschah nicht zuletzt aufgrund schriftlicher Nachfragen, sogenannter RFE's (Request for Further Evidence) seitens der USCIS. Seitdem die neue US-Administration im Amt ist, hat sich ein Anstieg von RFE's bemerkbar gemacht.

Was ist "Validation Instrument for Business Enterprises" - kurz VIBE?

VIBE ist eine webbasierte Datenbank aus öffentlich zugänglichen Unternehmensdaten (z. B. Jahresberichte, Gesellschafterbekanntmachungen), die von dem unabhängigen Informationsdienst Dun and Bradstreet (D&B) zusammengestellt und unterhalten wird. Die US-amerikanische Einwanderungsbehörde USCIS kann zur Beurteilung bestimmter arbeitsbasierter Einwanderungsvisa- sowie Arbeitsvisa-Anträge (z. B. E-1, E-2 und L-1) zum Abgleich von Firmendaten auf diese Datenbank zurückgreifen.

VIBE beinhaltet Unternehmensinformationen zu:

  • Geschäftsaktivitäten
  • Bonität (Umsatzvolumen, Kreditwürdigkeit)
  • (Weltweiter) Mitarbeiteranzahl
  • Geschäftsbeziehungen zu anderen Gesellschaften
  • Art der Geschäftsstelle (Hauptsitz, Tochtergesellschaft, eigenständige Einheit)
  • Rechtsform (LLC, Corporation etc.)
  • Vorstand
  • Gründungsdaten
  • Aktuelle Anschrift

Unternehmen sind nicht verpflichtet, ein eigenes VIBE-Profil zu erstellen, aber dennoch angehalten von Zeit zu Zeit nachzusehen, ob der entsprechende Datensatz auf dem aktuellsten Stand ist. Sind die hinterlegten Daten in VIBE veraltet, kann ein Vergleich der USCIS zwischen Petitionsunterlagen und VIBE-Datensatz allerdings Abweichungen hervorrufen. In solch einem Fall könnte die US-Einwanderungsbehörde basierend auf dieser Unstimmigkeit zusätzliche Informationen anfordern. Zukünftige Nachfragen aufgrund einer solchen Diskrepanz lassen sich vermeiden, indem das US-Unternehmen sein VIBE-Profil aktuell hält.

Was sind die Ziele von VIBE?

Die USCIS muss sich bei der Bewertung von Visa-Anträgen bzw. Petitionen größtenteils auf die eingereichte Akte des Antragstellers verlassen. Mit VIBE wurde eine Plattform geschaffen, die Betrugsfälle mindern soll, indem die USCIS zum Datenabgleich darauf zugreifen kann. So kann beispielsweise bei einer L-1 Petition überprüft werden, ob tatsächlich eine Verbindung zwischen dem US-Arbeitgeber ("Petitioner") und der Heimatgesellschaft, beispielsweise in Deutschland, besteht – denn dies gilt als eine der essentiellen Voraussetzungen für ein L-Visum.

VIBE ist unter anderem für folgende Visakategorien relevant:

  • E-1 für Handeltreibende und E-2 für Investoren
  • H-1B für hochspezialisierte Fachkräfte
  • L-1A und L-1B für firmeninterne Versetzung
  • O-1 für Personen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten
  • Arbeitsbasierte GreenCards wie EB-1 und EB-2

Zukünftig soll das Konsultieren von VIBE zwei Vorteile für Antragsteller mit sich bringen. Zum einen soll dem US-Arbeitgeber insofern Arbeit abgenommen werden, als dass nicht mit jeder neuen Petition die gleichen Unterlagen zu den Geschäftsaktivitäten eingereicht werden müssen. Zum anderen soll es seitens der USCIS weniger Nachfragen in Form eines RFE's geben – dies erspart sowohl dem Antragsteller als auch der US-Einwanderungsbehörde Zeit.

Um in der Zukunft Nachfragen der US-Einwanderungsbehörde, die auf fehlerhaften Daten im VIBE beruhen, zu vermindern, ist es für Firmen ratsam, die eigenen Unternehmensdaten in der VIBE-Datenbank stets aktuell zu halten.

Datum:

Aktualisiert am 06.03.2017