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Aktualisiert am 08.09.2023

Visa-Anforderungen für eine USA-Reise mit Kindern

Sie planen aus touristischen oder beruflichen Gründen mit Kindern in die USA zu reisen? Erfahren Sie, welche Visaoptionen sich für Familien anbieten, welche familienfreundlichen Visabestimmungen es gibt und was Sie bei der Beantragung zu beachten haben.
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Bild von zwei Kindern mit USA-Flagge

Eine Reise in die Vereinigten Staaten ist für viele Familien ein lang gehegter Traum. Die pulsierenden Städte, atemberaubende Naturwunder und eine Fülle von Familienaktivitäten machen die USA zu einem begehrten Ziel für Eltern und ihre Kinder. Doch bevor der Koffer gepackt und die Tickets gebucht werden können, gibt es eine wichtige Hürde zu nehmen: die Visa-Anforderungen für eine USA-Reise mit Kindern.
Von den erforderlichen Dokumenten, über Hinweisen zu Visa bis hin zu praktischen Tipps werden wir Ihnen alle Informationen an die Hand geben, um Ihre Reisevorbereitungen zu erleichtern und einen reibungslosen Start in Ihr amerikanisches Abenteuer zu ermöglichen.

Welche Visumoptionen bieten sich für Familien an?

Wenn es um die Visaoptionen für eine USA-Reise mit Kindern geht, stehen Familien verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Natürlich kommt es immer darauf an, aus welchem Grund Sie in die USA reisen, ist es eine touristische Familienreise oder ziehen Sie für einige Jahre beruflich in die USA? Wie alt sind die Kinder?

In den meisten Fällen der US-Visaanträge läuft das Visum der Kinder über die Eltern, als so genanntes abgeleitete Visum. So bei allen US-Arbeitsvisa, aber auch für Studierende (F-1) oder J-1 (Trainee) Visa.

D.h., erhält ein Elternteil beispielsweise ein L-1 Arbeitsvisum, so können Kinder bis zum Erreichen des 21. Lebensjahrs ein L-2 Visum auf Antrag erhalten. Gleiches gilt für H-Visa (H-4 für Kinder) oder O-Visa (O-3 für Kinder). Im Regelfall werden diese Visa für begleitende Kinder auf dieselbe Laufzeit wie das Visum des Elternteils ausgestellt. Es kann aber, wie beispielsweise beim E-Visum (E-1/E-2) auf Grund differierender Staatsangehörigkeiten zu Abweichungen kommen.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass es bei Adoptiv- und Pflegekindern andere Regeln gibt.

Erreichen die Kinder die amerikanische Volljährigkeitsgrenze, müssen Sie entweder den Nichteinwanderungsstatus wechseln, also ein anderes/eigenes Visum beantragen oder das Land verlassen.

Üblicherweise kann mit diesen (abgeleiteten) Visa in den USA eine öffentliche/private Bildungseinrichtung besucht werden. Eine Arbeitsaufnahme ist nur in den seltensten Fällen für ältere Kinder über diese Visa (z.B. J-2 Visum) möglich und unter strengen Auflagen.

Sofern Sie touristisch einreisen möchten, benötigt Ihr Kind, je nach Staatsangehörigkeit und Länge des Aufenthalts, entweder ein B-2 Touristenvisum oder kann sogar im Rahmen der visumfreien Einreise (Visa Waiver Program/ESTA) in die USA einreisen. Hier existiert keine Art abgeleitetes Visum.

Oder Sie planen für Ihr Kind einen eigenen Schulaufenthalt in den USA, dann kann ein eigenes F-1 oder J-1 Visum greifen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Anforderungen und Verfahren für jedes Visum unterschiedlich sind. Eine frühzeitige Planung ist entscheidend, um die richtige Visaoption für Ihre Familie auszuwählen und den Antragsprozess rechtzeitig abzuschließen.

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Tipps und Tricks zur Beantragung

Die Beantragung von „Kinder“-Visa für eine USA-Reise kann eine herausfordernde Aufgabe sein, die eine gründliche Vorbereitung erfordert. Hier sind einige Tipps und Tricks, die Ihnen helfen können, den Prozess der Visa-Beantragung für Ihre Kinder reibungslos zu gestalten:

Frühzeitige Planung
Beginnen Sie frühzeitig mit der Planung der Visa-Beantragung für Ihre Kinder. Informieren Sie sich über die erforderlichen Unterlagen, Fristen und Verfahren, um ausreichend Zeit für die Vorbereitung und den Versand der Antragsunterlagen zu haben.

Vollständige Dokumentation
Stellen Sie sicher, dass Sie alle erforderlichen Dokumente vollständig und korrekt vorbereiten. Dazu gehören Reisepässe, Geburtsurkunden, Fotos, Formulare und andere unterstützende Unterlagen. Überprüfen Sie die Anforderungen auf der offiziellen Website der US-Botschaft oder des Konsulats, um sicherzustellen, dass Sie nichts übersehen. Auch Sorgerechtsnachweise bzw. notariell beglaubigte Bestätigungsschreiben des anderen (z.B. geschiedenen oder getrenntlebenden) Elternteils müssen ggf. vorgelegt werden.

Konsistente Informationen
Achten Sie darauf, dass alle Informationen, die Sie in den Antragsformularen angeben, konsistent sind. Namen, Geburtsdaten und andere persönliche Daten auf allen Dokumenten müssen unbedingt einheitlich sein. Unstimmigkeiten könnten zu Verzögerungen oder Ablehnungen führen.

Familienreise in die USA

Interviewgespräch vorbereiten
Genau wie bei Erwachsenen ist offiziell bei Kindern ab 14 Jahren ein Interview im US-Konsulat erforderlich, sofern ein US-Visum benötigt wird. In den meisten Fällen sind die antragstellenden Eltern mit ihren Kindern im Konsulat, sodass es bei den Kindern nur zu vereinzelten Rückfragen kommt. Eine gemeinsame, persönliche Vorsprache ist aber nicht zwingend erforderlich, so kann es auch Konstellationen geben, in dem das Kind einen eigenständigen Termin wahrnimmt. Hier gibt aber keine Garantie, dass Sie Ihr Kind ins Konsulat begleiten dürfen, da offiziell nur die Antragstellenden selbst aus Sicherheitsgründen das Konsulat betreten dürfen. Fragen Sie am Tag des Termins beim Sicherheitspersonal am Eingang höflich nach und halten Sie den eigenen Reisepass bereit.

Bereiten Sie Ihr Kind auf das Gespräch vor, indem Sie ihm erklären, warum sie in die USA reisen möchten und was sie dort vorhaben. Üben Sie mögliche Fragen, um ihnen zu helfen, selbstbewusst und klar zu antworten. Die meisten Interviews im US-Konsulat werden in englischer Sprache abgehalten, viele der Beamt:innen sprechen jedoch (wenn auch eingeschränkt) Deutsch bzw. die jeweilige Landessprache des konsularischen Standorts.

Ein konsularischer Termin kann einige Stunden Zeit in Anspruch nehmen, das Interview selbst dauert meist nur wenige Minuten. Frühzeitig Termine vereinbaren: Vereinbaren Sie so früh wie möglich einen Termin bei der US-Botschaft oder dem Konsulat, um den Antrag einzureichen. Die Wartezeiten können je nach Standort stark variieren und betragen zum Teil immer noch mehrere Wochen. Für bestimmte Visumkategorien ist derzeit – auch für Kinder über 14 Jahren – allerdings eine postalische Einreichung möglich.

Eine sorgfältige Vorbereitung und frühzeitige Planung sind der Schlüssel, um sicherzustellen, dass Ihre Kinder die erforderlichen Visa erhalten und Ihre Reise ohne Probleme verläuft.

Kinderreisepass vs. Reisepass

Wenn es um internationale Reisen mit Kindern geht, ist ein gültiger Reisepass ein unverzichtbares Dokument. Für viele Reiseziele wird der Kinderreisepass akzeptiert, doch dies sollte unbedingt vor der Abreise geprüft werden.

Ein Kinderreisepass ist ein Reisedokument, das speziell für Kinder unter 12 Jahren ausgegeben wird. Er ähnelt einem regulären Reisepass hat jedoch eine kürzere Gültigkeitsdauer und ist vor allen Dingen nicht biometrisch, wie beispielsweise reguläre Reisepässe

Ein regulärer Reisepass kann selbstverständlich auch für Kinder ausgestellt werden und hat in der Regel eine Gültigkeitsdauer von sechs Jahren für Personen unter 24 Jahren. Ein regulärer Reisepass enthält mehr Seiten als ein Kinderreisepass und bietet Platz für zusätzliche Einreisestempel. Viel wichtiger aber, er ist biometrisch bzw. elektronisch lesbar (ePass).

Stellen Sie kurz vor Abreise fest, dass Ihr Kind nur über einen Kinderreisepass verfügt, müssen Sie entweder ein US-Visum (B-2) beantragen (was kurzfristig kaum zu realisieren ist) oder alternativ einen regulären Reisepass beantragen. Es besteht die Möglichkeit der Beantragung eines (regulären) Express-Reisepasses, der innerhalb weniger Tage erteilt wird – nicht zu verwechseln mit einem vorläufigen Reisepass.

Ist also für eine Einreise im Rahmen des Visa Waiver Programs (ESTA) immer zwingend ein regulärer Reisepass erforderlich, so können im Zuge einer Visumbeantragung auch andere Reisepassarten genutzt werden, so z.B.:

  • Kinderreisepass
  • Vorläufiger Reisepass
  • Regulärer Reisepass

Alle ausgestellten US-Visa sind biometrisch / elektronisch lesbar und ersetzen somit diesen „Mangel“ eines z.B. vorläufigen Reisepasses oder Kinderreisepasses.

Wichtig

Möchten Sie mit Ihren Kindern im Rahmen der visumfreien Einreise in die USA reisen (VWP/ESTA), benötigen diese zwingend einen regulären Reisepass. Kinderreisepässe sind für ESTA nicht zulässig. Gleiches gilt für vorläufige Reisepässe.

Tipps zur Reiseplanung

Eine USA-Reise mit Kindern zu planen, kann eine aufregende, aber auch herausfordernde Aufgabe sein. Von der Auswahl der Reiseziele bis hin zur Organisation der Unterkunft und Aktivitäten gibt es viele Aspekte, die berücksichtigt werden müssen, um sicherzustellen, dass die Reise für die ganze Familie stressfrei verläuft.

Wenn Sie mit Ihrem Kind reisen, ist es ratsam, eine Kopie des Reisepasses sowie des Visums des Kindes sowie andere wichtige Dokumente wie eine Kopie der Geburtsurkunde mitzuführen. Dies erleichtert den Nachweis der Identität und des Alters des Kindes, falls dies erforderlich ist. Oder aber beispielsweise bei Verlust eines Reisedokuments die Formalitäten.

Denken Sie auch daran, dass Sie möglicherweise an der Grenze Belege zu Sorgerechtsregelungen oder Einverständniserklärungen des anderen Elternteils benötigen. Bei allein reisenden Kindern unter 18 Jahren wird generell eine beglaubigte Einverständniserklärung der Eltern bei der Einreise in die USA benötigt.

Informieren Sie sich über die geltenden Sicherheits- und Gesundheitsmaßnahmen in den USA und halten Sie sich an die entsprechenden Vorschriften. Denken Sie daran, eine Reiseversicherung abzuschließen, die medizinische Versorgung und andere unvorhergesehene Ereignisse abdeckt. Unter Umständen bietet Ihre deutsche Krankenversicherung hierfür einen Auslandstarif an oder in einigen Fällen besteht auch ein Reiseschutz über einige Kreditkartenanbieter.

Eine gute Planung im Voraus ermöglicht es Ihnen, die Reise zu genießen und unvergessliche Erinnerungen mit Ihren Kindern zu schaffen.

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Datum:

Aktualisiert am 08.09.2023