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Aktualisiert am 09.02.2022

Wartezeiten auf einen Interviewtermin im US-Konsulat

Antragstellende müssen sich auf unterschiedliche Wartezeiten für einen Interviewtermin im US-Konsulat einstellen. Nachfolgend wird erläutert, unter welchen Umständen es zu Verzögerungen bei der Vereinbarung eines Visa-Interviews kommen kann.
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Schriftzug vom Consulate General of the United States

Beantragung eines Visa-Termins im US-Konsulat

Für Antragstellende im Alter von 14 bis 79 Jahren ist der persönliche Interviewtermin für die Beantragung eines Visums im Normalfall Pflicht.

Für einige Visa-Kategorien und bestimmte Antragstellende gibt es dank des Interview Waiver Program ein vereinfachtes Antragsverfahren, bei dem das Visa-Interview entfällt und der Antrag stattdessen per Post eingereicht werden kann.

In der Regel findet das Visa-Interview in einem US-Konsulat bzw. einer US-Botschaft in dem Land statt, in dem die Antragsteller:innen aktuell ihren Lebensmittelpunkt haben.

Ein Termin wird online über ein persönliches Visa-Profil vereinbart, das bei dem offiziellen Visa-Termin-Dienstleister erstellt wird. Nach der Zahlung der Visa-Gebühr sind die noch freien Interviewtermine der US-Konsulate / US-Botschaften in einem Kalender ersichtlich und auswählbar.

Wann sind Visa-Termine im US-Konsulat verfügbar?

Die Verfügbarkeit von Visa-Interviewterminen in den US-Konsulaten und US-Botschaften weltweit hängt von mehreren Faktoren ab und kann zum Teil erheblichen Schwankungen unterliegen. Je nach

  • Visumkategorie,
  • Ort der US-Vertretung,
  • Saison und 
  • Stattfinden von sportlichen Großereignissen

gibt es ganz unterschiedliche Wartezeiten für einen Visa-Termin.

Während der Hauptreisezeiten sowie vor Feiertagen – darunter amerikanische Feiertage sowie Gedenktage im Heimatland der Antragsteller:innen – können sich die Wartezeiten auf einen Interviewtermin erheblich verlängern. Eine möglichst frühzeitige Terminvereinbarung ist daher immer ratsam.

Dabei wirken sich beliebte Reisezeiten und Feiertage zum Teil ganz unterschiedlich auf die jeweiligen Visumkategorien aus: Mal sind es Studentenvisa, mal Besuchervisa oder Arbeitsvisa bei denen das Aufkommen hoch und die Wartezeiten auf einen Visa-Termin sehr lang sind.

In Zeiten regulärer Öffnung variieren die Interviewtermin-Wartezeiten bei den US-Konsulaten und der US-Botschaft in Deutschland (Berlin, Frankfurt / Main, München) beispielsweise von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen.

Im Durchschnitt liegen die Wartezeiten auf einen Visa-Termin bei rund zwei bis drei Wochen – unter normalen Bedingungen.

Aktuelle Terminverfügbarkeiten

Geschätzte und tatsächliche Verfügbarkeiten

Die geschätzten Wartezeiten für Visa-Interviews bei Nichteinwanderungsvisa (Visa Appointment Wait Times) können Sie über ein Online-Tool auf der offiziellen Webseite des U.S. Department of State (DOS) aufrufen.

Bitte beachten Sie, dass die tatsächliche Terminverfügbarkeit jedoch sehr unterschiedlich ausfallen kann (in Abhängigkeit der zu beantragenden Visumkategorie und des US-Konsulats / der US-Botschaft).

Die einzige verlässliche Option, um die Verfügbarkeit in dem entsprechenden US-Konsulat bzw. der US-Botschaft in der jeweiligen Kategorie zu prüfen, bietet der Terminkalender im Online-Profil der Antragstellenden.

Lange Wartezeiten bei US-Visa

Grundsätzlich können sehr lange Wartezeiten auf einen Visa-Termin und die damit einhergehende langwierige Antragstellung abschreckend auf Personen wirken, die beabsichtigen in die USA zu reisen.

Besonders betroffen sind in den konsularischen Vertretungen häufig Urlauber:innen (B-1 / B-2 Visa), Studierende (F-1 Visa) aber auch Personen, die dringend ein Arbeitsvisum für die USA benötigen.

Vor allem für junge Leute, die Stipendien für ein Studium in den USA erhalten haben oder ihr Visum verlängern möchten, um ihr Studium zu beenden, stehen unter massivem Druck und Zukunftsängsten, weil die Wartezeiten für einen Termin in dem US-Konsulat / in der US-Botschaft so lang sind. Auch Arbeitsvisa-Antragstellende bzw. deren Unternehmen sehen sich durch die schlechte Terminsituation mit weitreichenden Verzögerungen konfrontiert.

Glücklich können sich momentan vor allem alle Personen schätzen, die visumfrei mit einer ESTA-Genehmigung in die USA reisen können. Insgesamt erlauben die USA es nur Staatsbürger:innen von etwa 40 Ländern weltweit zu geschäftlichen oder touristischen Zwecken visumfrei in die USA zu reisen, alle anderen müssen sich um ein passendes US-Visum kümmern.

Maßnahmen der US-Behörden

Zu den bisherigen Maßnahmen zur Beschleunigung des Antragsverfahrens gehörten

  • der Verzicht auf Interviews bei Antragstellenden mit geringem Risiko (= postalische Visumbeantragung)
  • die Verlagerung von Mitarbeitenden der Visabearbeitung in Länder mit hohem Rückstand und
  • die Einstellung von zusätzlichem Personal.

Während einige Länder von den Neuanstellungen in den US-Konsulaten und US-Botschaften weltweit profitieren, führten selbst diese Maßnahmen in einigen konsularischen Vertretungen noch zu keiner signifikanten Verbesserung der Antragssituation.

Ziel ist es nach wie vor, Wartezeiten auf Visuminterviewtermine zu minimieren bzw. zügige Bearbeitungszeiten von Visumantragsverfahren zu gewährleisten. Nicht ganz uneigennützig ist dieses Bestreben, insbesondere im Hinblick auf die rasche Erteilung von US-Arbeitsvisa für Fachkräfte, die auch in den USA händeringend benötigt werden. Natürlich möchte man aber auch Studierenden einen rechtzeitigen Studienstart ermöglichen oder Familien nicht unnötig langen Trennungen aussetzen.

Auswirkungen von sportlichen Großereignissen

Im Sommer 2026 wird der FIFA World Cup von den Vereinigten Staaten, Mexiko und Kanada ausgerichtet. Die Wartezeiten für B-1 / B-2 Visa-Termine liegen in einigen Ländern allerdings bei 2 Jahren.

Durchschnittliche Wartezeiten auf B-1 / B-2 Visa-Termine
Basilien 55 Kalendertage
Indien 319 Kalendertage
Kanada 807 Kalendertage
Kolumbien 649 Kalendertage
Mexiko 745 Kalendertage

(Stand Mai 2024)

Vertreter der US-Reiseindustrie und der FIFA haben gegenüber dem US-Außenministerium und dem Weißen Haus Bedenken geäußert, da während des fünfwöchigen Turniers im Juni und Juli 2026 Millionen von USA-Tourist:innen erwartet werden.

Die Visa Wait Times in der US-Botschaft in Paris haben sich ebenfalls dramatisch verschlechtert, insbesondere für E-Visa und B-Visa. Der aktuell frühestmögliche Visa-Termin für E-2 Visa in Paris wäre im Januar 2025, für B-Visa bestehen Wartezeiten von derzeit 519 Tagen auf einen Termin.

Begründet wird dies mit den anstehenden Olympischen Sommerspielen 2024 und den damit verbundenen Support für US-Staatsbürger:innen während dieser Zeit.

Doch auch für die Athlet:innen stellt die Beantragung von P-Visa eine große Hürde dar. Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2022 in Eugene, Oregon kam es bei einigen Sportler:innen zu Problemen und Verzögerungen im Antragsprozess. 

Im Juli 2028 sollen die Olympischen Spiele in Los Angeles stattfinden, daher bleibt zu hoffen, dass sich die Visa-Terminlage bis dahin für alle Beteiligten grundlegender ändert.

Weitere finanzielle Mittel

Bei Großereignissen könnte sich durch Verzögerungen bei der Visumbearbeitung und der Wegfall der ausländischen Reisenden ein wirtschaftlicher Schaden ergeben.

Um sicherzustellen, dass vor der Fußballweltmeisterschaft 2026, die unter anderem in den USA stattfinden wird, genügend Visa-Termine verfügbar sind, hat die US-Regierung dem US-Außenministerium zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt.

Im März 2024 hat die US-Regierung ein Gesetz auf dem Weg gebracht, und 50 Millionen US-Dollar zusätzlich für die US-Konsulate und US-Botschaften zur Verfügung gestellt.

Die U.S. Travel Association begrüßte diesen Schritt und fordert den US-Kongress darüber hinaus auf weitere wichtige Maßnahmen wie den Visa Processing Improvement Act (S.2632) zu erwägen, um den gesamten Visaprozess zu modernisieren (auch im Hinblick auf die Olympischen Sommerspiele 2028 in LA).

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Eilige Bearbeitung per Notfalltermin

Bei dringendem Bedarf kann ein beschleunigter Interviewtermin bzw. Notfalltermin beantragt werden.

Damit eine Notfallterminanfrage überhaupt gestellt werden kann, muss in einem ersten Schritt zwingend ein regulärer Visa-Termin vereinbart werden.

Um für eine beschleunigte Visumbearbeitung infrage zu kommen, müssen Visumantragsteller:innen die Notwendigkeit des beschleunigten Interviewtermins anhand von beweiskräftigen Dokumenten belegen. Zu den möglichen Gründen für einen beschleunigten Termin gehören unter anderem

  • medizinische Bedürfnisse (z. B. für eine dringende medizinische Versorgung),
  • die Teilnahme an einer Beerdigung oder
  • dringende, unvorhergesehene Geschäftsreisen.

Die Teilnahme an der Fußballweltmeisterschaft 2026 in den USA stellt z. B. keinen Notfall dar.

Eine Notfallterminanfrage kann nur einmalig gestellt werden. Dies erfolgt im Regelfall über das Online-Profil und den dortigen Navigationsbutton "Emergency Request / Notfallterminanfrage". Wenn einem früheren Termin zugestimmt wird, aber Sie nicht erscheinen, gibt es keine Möglichkeit erneut eine Notfallanfrage zu stellen.

Da Notfalltermine auch kurzfristig zugeteilt werden können, empfiehlt es sich erst dann die Anfrage zu stellen, sobald alle Visumantragsunterlagen vorliegen.

Bitte beachten Sie, dass Notfallterminanfragen in der Regel sehr kritisch geprüft und oftmals abgelehnt werden. Dies gilt insbesondere für Personen, die dringend beruflich reisen möchten.

Achtung:

Wenn der Notfalltermin gewährt wird und die Konsularbeamt:innen während des Interviews feststellen, dass Sie die Notwendigkeit Ihrer dringenden USA-Reise falsch dargestellt haben, kann dies negative Auswirkungen auf das Ergebnis des Visumantrags haben. Die Genehmigung eines Notfalltermins ist nicht gleichzusetzen mit einer automatischen Visumgenehmigung.

Wartezeiten bei der Zustellung des Reisepasses

Bitte stellen Sie sich nach Ihrem Visa-Interviewtermin je nach Jahreszeit und Antragsvolumen auch auf unterschiedlich lange Zustellzeiten ein.

Die Reisepasszustellung erfolgt nach dem Visa-Termin bei den deutschen US-Konsulaten und der US-Botschaft per Post an eine Abholstation oder Zustelladresse Ihrer Wahl. Je nach Auftragsaufkommen kann dies mal mehr und mal weniger Zeit in Anspruch nehmen. Die Wartezeiten bei der Zustellung der Pässe inklusive Visum können somit zwischen wenigen Tagen und bis zu zwei Wochen schwanken.

Unserer Erfahrung nach gibt es zeitlich kaum Unterschiede zwischen der postalischen Zustellung an einen ausgewiesenen Abholstandort oder an eine Zustelladresse.

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Unsere Empfehlung

Es ist ratsam, sich so früh wie möglich um ein Visum für die USA zu bewerben. Insbesondere vor Feiertagen sollten Antragsteller:innen noch mehr Puffer für die Interviewterminvereinbarung einplanen.
Bedenken Sie zudem, dass sich bei hohem Reiseaufkommen die Wartezeiten bei der Einreise in die USA verlängern.

Über das postalische Einreichungsverfahren für bestimmte Visumkategorien bzw. Visumverlängerungen können Antragsteller:innen zwar den sonst obligatorischen Interviewtermin ggf. umgehen, gleichzeitig sollten sich Reisende auch hier auf längere Bearbeitungszeiten einstellen. Diese liegen aktuell bei rund 2 bis 3 Wochen bis zum eigentlich Visumerhalt nach Einsendung der Unterlagen ans US-Konsulat. Mit steigender Zugriffsrate auf das Interview Waiver Program sind längere Wartezeiten absehbar.

Es empfiehlt sich daher Folgendes:

  • Prüfen Sie vorab, ob Sie ggf. das postalische Einsendeverfahren nutzen können
  • Prüfen Sie immer wieder im Visa-Profil, ob es freie bzw. frühere Interviewtermine für die gewünschte Visumkategorie gibt, sofern Sie dringend einen früheren Termin benötigen oder bis dato keine Vereinbarung möglich war. Möglichweise werden frühere Visa-Termine freigeschaltet oder andere visumantragstellende Personen sagen ihren Termin ab.
  • Informieren Sie sich auf der Webseite der US-Botschaft oder des US-Konsulats in Ihrem Heimatland über den aktuellen Bearbeitungsstand.

Fußballfans, die ihr Land bei der Fußballweltmeisterschaft 2026 vor Ort in den USA anfeuern möchten und nicht unter das Visa Waiver Program fallen, sollten bereits jetzt ihr US-Visum beantragen (trotz unbekanntem Teilnehmerfeld).

Wenn Sie uns mit der Visumabwicklung beauftragen, kümmert sich unser US Visa Team selbstverständlich um die Koordination und rechtzeitige Vereinbarung des Visa-Termins im US-Konsulat bzw. in der US-Botschaft und einen möglichst zügigen Antragsprozess.

Über das postalische Einreichungsverfahren für bestimmte Visumkategorien bzw. Visumverlängerungen können Antragsteller:innen zwar den sonst obligatorischen Interviewtermin ggf. umgehen, gleichzeitig sollten sich Reisende auch hier auf längere Bearbeitungszeiten einstellen. Diese liegen aktuell bei rund 2-3 Wochen bis zum eigentlich Visumerhalt nach Einsendung der Unterlagen ans US-Konsulat. Mit steigender Zugriffsrate auf dieses Verfahren sind längere Wartezeiten absehbar.

Es empfiehlt sich daher Folgendes:

  • Prüfen Sie vorab, ob Sie ggf. das postalische Einsendeverfahren nutzen können
  • Prüfen Sie immer wieder im Visa-Profil, ob es freie bzw. frühere Interviewtermine für die gewünschte Visumkategorie gibt, sofern Sie dringend einen früheren Termin benötigen oder bis dato keine Vereinbarung möglich war.
  • Informieren Sie sich auf der Webseite der US-Botschaft oder des US-Konsulats in Ihrem Heimatland über den aktuellen Bearbeitungsstand.
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