Die US-Einwanderungsbehörde USCIS schließt immer mehr Büros im Ausland und wird in Zukunft nur noch an sieben internationalen Standorten präsent sein. Nun wurden weitere Details zu den Schließungsplänen bekannt. Antragsteller müssen sich bald auf weitere Einschränkungen hinsichtlich der angebotenen Dienste im Ausland einstellen.
Die US-Einwanderungsbehörde unterhält innerhalb der USA neben den USCIS Service Centern sogenannte USCIS Field Offices. Diese Field Offices sind Büros für Publikumsverkehr, allerdings nur nach vorheriger Terminvereinbarung.
Bei den USCIS International Field Offices handelt es sich um Büros der US-Einwanderungsbehörde außerhalb der Vereinigten Staaten. Diese USCIS-Außenstellen sind weltweit in den Gebäuden der US-Botschaften und US-Konsulate untergebracht. In Deutschland beispielsweise war das International Immigration Office der USCIS an das US-Generalkonsulat in Frankfurt am Main angeschlossen. Insgesamt gab es 23 internationale USCIS-Büros, wovon inzwischen bereits zwölf geschlossen wurden.
In den USCIS International Field Offices werden u. a. Green Card-Anträge für ausländische Familienangehörige von US-Staatsangehörigen, die außerhalb der USA leben, bearbeitet (I-130 Formular, Petition for Alien Relative) oder Anträge auf Transportation Letter entgegengenommen.
Die USCIS hat bereits damit begonnen erste Außenstellen zu schließen. Das USCIS Field Office in Havanna ist schon seit dem 10. Dezember 2018 dicht. Die USCIS-Außenstelle in Moskau wurde am 28. Februar 2019 geschlossen. Und während die USCIS ihre Mitarbeiter bereits aus Frankfurt am Main abgezogen hat, ist die Schließung des USCIS London Field Office für Anfang 2020 geplant.
Entgegen ursprünglichen Meldungen über die Schließung aller USCIS-Außenstellen, werden nun doch sieben internationale Standorte auch künftig geöffnet bleiben:
Bis August 2020 sollen die vier noch verbliebenen USCIS-Außenstellen geschlossen werden.
Die anfallenden Aufgaben werden nach den Schließungen der Außenstellen von USCIS-Büros innerhalb der Vereinigten Staaten sowie von den US-Botschaften und US-Konsulaten im Ausland (also über das U.S. Department of State) übernommen werden.
In den noch offenen Field Offices besteht bereits seit dem 1. Juli 2019 nur noch eine sehr eingeschränkte Möglichkeit die Green Card abzugeben.
Am 31. Januar 2020 gab die U.S. Citizenship and Immigration Services (USCIS) bekannt, dass die Mehrheit ihrer internationalen Außenstellen ab dem 1. Februar 2020 keine I-130 Green Card-Anträge mehr für enge Verwandte von US-Staatsangehörigen oder Green Card-Inhabern annimmt. Alternativ muss eine I-130 "Petition for Alien Relative" für unmittelbare Familienangehörige (Verlobte, Ehepartner etc.) von im Ausland lebenden US-Amerikanern online oder bei der entsprechenden USCIS-Lockbox in den Vereinigten Staaten eingereicht werden.
Obgleich u. a. im USCIS London Field Office I-130 Petitionen noch bis 1. April 2020 akzeptiert werden, wurden die Ressourcen in anderen Bereichen schon längst umgeschichtet. Vor-Ort-Termine in London zur freiwilligen Aufgabe des Einwanderungsstatus per Formular I-407 (Record of Abandonment of Lawful Permanent Resident Status) werden beispielsweise nicht mehr angeboten werden. Zuvor hatte die USCIS-Außenstelle in der Hauptstadt Großbritanniens monatlich 200 solcher I-407 Anträge erhalten, wobei die Mehrzahl der Anträge auf Green Card-Rückgabe postalisch einging. Zudem müssen Betroffene mit längeren Bearbeitungszeiten von bis zu 60 Tagen rechnen. Die Postanschrift lautet wie folgt:
USCIS Eastern Forms Center
Attn: I-407 unit
124 Leroy Road
PO Box 567
Williston, VT 05495
Die durch die Schließungen entstehenden Einschränkungen werden insbesondere US-Staatsangehörige und US-Militärangehörige bei Adoptionsverfahren oder Einbürgerungen von Familienmitgliedern zu spüren bekommen. Aber auch Geflüchtete, die sich bereits in den Vereinigten Staaten aufhalten und die ihre Familienangehörige in die USA holen möchten, müssen sich auf erheblich längere Bearbeitungszeiten bei ihren Fällen einrichten.
aktualisiert am 17.2.2020
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