Das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) schaffte freie Handelsbeziehungen zwischen den USA, Mexiko und Kanada. Im Zuge dessen wurde für kanadische und mexikanische Staatsangehörige ein spezielles US-Arbeitsvisum geschaffen. Wir erläutern, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen und ob sich die Einführung der USA-Mexiko-Kanada-Vereinbarung, kurz USMCA, auf das TN-Visum NAFTA Professional auswirkt.
Mexikanische und kanadische Staatsangehörige können mit dem Nichteinwanderungsvisum NAFTA Professional in den USA arbeiten. Die Abkürzung "TN" steht für Treaty NAFTA.
Zu den sogenannten NAFTA Professionals gehören u. a.
Die Voraussetzungen für die Beantragung eines TN-Visums (Treaty NAFTA) sind erfüllt, wenn:
Für den Beantragungsprozess von TN-Visa gibt es für mexikanische und kanadische Staatsangehörige jeweils verschiedene Möglichkeiten:
Mexiko | Kanada |
in der Regel: persönliches Interview im US-Konsulat unter Vorlage aller Dokumente | in der Regel: Beantragung an der US-Grenze (CBP) |
alternativ: Beantragung der I-129 Petition bei der USCIS | alternativ: Beantragung im US-Konsulat oder Beantragung der I-I29 Petition bei der USCIS |
Die Gebühr variiert je nachdem, wo bzw. wann das TN-Visum beantragt wird:
Kanadische Mitarbeitende können das TN-Visum nutzen
Grundsätzlich ist das TN-Visum bis zu drei Jahre gültig und kann auf Antrag immer wieder auf maximal weitere drei Jahre verlängert werden.
Weitere Visa-Verlängerungen sind beim Treaty NAFTA Visum nicht möglich.
Für Ehepartner:innen und Kinder besteht die Möglichkeit einen abgeleiteten Status, den sogenannten TD-Status bzw. das TD-Visum, zu erhalten. "TD" steht für Trade Dependents.
Bitte beachten Sie, dass die Beantragung einer Allgemeinen Arbeitserlaubnis (Employment Authorization Document, EAD) hierbei nicht möglich ist. Gegebenenfalls muss alternativ überprüft werden, ob ein eigenes TN-Visum beantragt werden sollte.
Aus NAFTA ist die USA-Mexiko-Kanada-Vereinbarung geworden: Das neue Freihandelsabkommen mit dem Namen United States-Mexico-Canada Agreement, kurz USMCA, hat das 1994 abgeschlossene nordamerikanische North American Free Trade Agreement, kurz NAFTA, ersetzt. Das neue Handelsabkommen USMCA ist am 1. Juli 2020 in Kraft getreten.
Laut der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde (CBP) haben die NAFTA-Regeln weiterhin Bestand für Waren, die am oder vor dem 30. Juni 2020 veräußert wurden. Die CBP kündigte zudem an, den Übergang von NAFTA zu USMCA bestmöglich unterstützen zu wollen.
Mexiko erster Partner, der USMCA-Vertrag ratifiziert
Bereits Ende 2018 wurde der USMCA-Vertrag von den drei betroffenen Staats- und Regierungschefs am Rande des G20-Gipfels in Buenos Aires unterzeichnet. Am 29. Januar 2020 wurde mit dem United States-Mexico-Canada Agreement Implementation Act das Gesetz zur Umsetzung des neuen Freihandelsabkommens zwischen den USA, Mexiko und Kanada verabschiedet. Das Abkommen zwischen den Vereinigten Staaten, Mexiko und Kanada wurde am 10. Dezember 2019 unterzeichnet und anschließend von allen drei Ländern ratifiziert. Die endgültige Ratifizierung erfolgte am 13. März 2020.
Das Abkommen sieht die sofortige oder stufenweise Beseitigung von Zöllen und Hemmnissen für den trilateralen Handel vor.
Der USCMA-Vertrag baut im Wesentlichen auf NAFTA auf. Auch die Rechtsvorschriften für Arbeitskräftemobilität werden unter dem neuen Freihandelsabkommen im Großen und Ganzen weiterhin fortgeführt.
Aus diesem Grund ist davon auszugehen, dass sich die bis dato geltenden Voraussetzungen für Antragstellende nicht ändern. Auch die Bezeichnung TN bzw. TD wird beibehalten werden.