Aktualisiert am 08.04.2020
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SEVIS: Das müssen Sie vor dem Antrag auf ein F-, J- oder M-Visum wissen
Wer in den USA ein Austauschprogramm besucht oder während seines Studiums ein Auslandssemester in Amerika absolviert, kommt recht schnell mit dem Begriff "SEVIS" in Berührung. Nachfolgend klären wir die wichtigsten Fragen rund um SEVIS sowie die SEVIS-Gebühren.
Das Student and Exchange Visitor Information System, kurz SEVIS, bezeichnet eine webbasierte Datenbank der US-Regierung, die es dem Department of Homeland Security (DHS) und dem Department of Labor (DOL) ermöglicht, die Daten von in den USA befindlichen J-, F- und M-Visuminhaber*innen einzusehen.
Im Auftrag vom U.S. Department of Homeland Security (DHS) verwaltet das Student and Exchange Visitor Program, kurz SEVP, Bildungseinrichtungen und Schüler*innen bzw. Studierende mit einem Nichteinwanderungsvisum in der J-, F- und M-Visumkategorie und deren Angehörige. Sowohl das SEVP als auch das U.S. Department of State nutzen SEVIS, um Folgendes zu überprüfen und zu verfolgen:
SEVIS beinhaltet u. a. Angaben zu dem Aufenthaltsort, der Bildungseinrichtung bzw. dem Gastunternehmen und dem legalen Status des Visuminhabers bzw. der Visuminhaberin.
Wer als Austauschbesucher*in in die USA möchte, d. h. als Visitor oder Exchange Student, stellt sich früher oder später die Frage, was die SEVIS-ID-Nummer ist.
Teilnehmer*innen eines J-1, F-1 oder M-1 Programms müssen zwingend von ihrem Visumsponsor oder ihrer jeweiligen Bildungseinrichtung im SEVIS-System angemeldet werden bevor das DS-2019 oder I-20 Formular über das SEVIS-System ausgestellt werden kann. Jedes Formular erhält bei der Ausstellung eine Nummer, die sogenannte SEVIS Number bzw. SEVIS ID.
Die SEVIS Nummer ist auf dem jeweiligen Antragsformular im oberen Bereich zu finden:
Alle Antragsteller*innen, die sich für ein F-1 (Student), J-1 (Exchange Visitor) oder M-1 (Non-academic & Vocational) Visum bewerben, müssen zwingend vor ihrem Interview im US-Konsulat zusätzlich zur Visa-Antragsgebühr die SEVIS-Gebühr entrichten. Diese spezielle Antragsgebühr für internationale Studierende heißt offiziell I-901 Student and Exchange Visitor Information System (SEVIS) Fee und dient u. a. der Finanzierung des Programmbüros und der webbasierten SEVIS-Datenbank.
Antragsteller*innen, die diese Zahlung nicht vorweisen können, erhalten in der Regel keinen Zutritt zum US-Konsulat. Sollte das Fehlen der I-901 Zahlungsbestätigung für die SEVIS Fee erst während des Termins im US-Konsulat auffallen, kann der Visumantrag nicht abschließend bearbeitet werden und der Antragsteller bzw. die Antragstellerin muss erneut persönlich vorstellig werden. Ein einfaches Nachreichen des I-901 SEVIS Fee Zahlungsbelegs ist in der Regel nicht möglich.
Die SEVIS-Gebühr ist nicht zu verwechseln mit der konsularischen Visumantragsgebühr, die zusätzlich zur SEVIS-Gebühr vor dem Termin am US-Konsulat entrichtet werden muss.
Die Höhe der SEVIS Fee variiert je nach Visumkategorie und wurde am 24. Juni 2019 letztmalig erhöht.
Visumkategorie | SEVIS Fees (Stand 2021) |
J-1 Kategorien Au Pair, Camp Counselor und Summer Work Travel | 35 $ |
Restliche J-1 Kategorien (Intern, Trainee, etc.) | 220 $ |
F-1 (Studium) | 350 $ |
M-1 (nicht-akademische Ausbildung) | 350 $ |
SEVP School Certification Petition Fee | 3.000 $ |
Die SEVIS-Gebühr kann erst nach Ausstellung des DS-2019 bzw. I-20 Formulars mit Hilfe der SEVIS Nummer bzw. der SEVIS ID entrichtet werden. Sobald die Zahlung online unter www.fmjfee.com vorgenommen wurde, können Antragsteller*innen den I-901 Zahlungsbeleg ausdrucken, welchen sie zu ihrem Interviewtermin im US-Konsulat mitbringen müssen. Die Zahlung der SEVIS-Gebühr muss zwingend vor dem Termin erfolgen und kann nicht direkt an der US-Botschaft oder an einem US-Konsulat vorgenommen werden. Der I-901 Zahlungsnachweis ist für die Ausstellung eines Studentenvisums oder eines Visums für Teilnehmer an Austauschprogrammen obligatorisch.
Zweimal jährlich veröffentlicht das Student and Exchange Visitor Program (SEVP) einen Bericht über aktuelle Zahlen und Entwicklungen im Bereich der F- und M-Visa. Im März 2021 erschien der bis dato aktuellste SEVIS by the Numbers Bericht, wie diese allumfassende Studie genannt wird.
Die wichtigsten und interessantesten Entwicklungen haben wir für Sie kurz und knapp zusammengefasst.
Insgesamt absolvieren aktuell mehr als eine Million internationale Studierende ein Auslandsstudium in den USA bzw. sind für ein Auslandssemester an einer amerikanischen Bildungseinrichtung eingeschrieben. Die Vereinigten Staaten sind demnach eines der beliebtesten Ziele für Studenten aus aller Welt. Der aktuelle SEVP-Bericht zeigt, dass es im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Rückgang von F- und M-Visuminhabern um -0,5% gibt. Demnach befinden sich aktuell 1.208.039 F- und M-Visuminhaber in den USA. Von allen F- und M-Visuminhabern sind 85% in höheren Bildungseinrichtungen eingeschrieben, sprich in Bachelorstudiengängen, in Masterstudiengängen sowie in Doktorandenprogrammen.
49% aller F- und M-Visuminhaber kommen aus dem asiatischen Raum, wobei China mit 377.070 und Indien mit 211.703 Studierenden die größten Herkunftsländer sind.
Damit sich Studierende an einer Bildungseinrichtung in den Vereinigten Staaten einschreiben können, muss die Bildungseinrichtung eine SEVIS-Registrierung vorweisen können. Der aktuelle SEVP-Bericht zeigt, dass es im Moment 8.744 SEVIS-zertifizierte Bildungseinrichtungen in den USA gibt. Von diesen Bildungseinrichtungen können 85% ausschließlich F-Visuminhaber aufnehmen und 7% ausschließlich M-Visuminhaber. 8% aller SEVIS-zertifizierten Schulen können sowohl F- als auch M-Visuminhaber aufnehmen.
Dem aktuellen Bericht zufolge sind Kalifornien, New York und Texas weiterhin die US-Bundesstaaten mit den meisten SEVP-zertifizierten Schulen. Eine umfangreiche Informationssammlung für Studierende und die komplette Auflistung aller SEVIS-zertifizierten Schulen kann auch auf der "Study in the States"-Webseite eingesehen werden.
Die beliebtesten Hauptfächer unter den Studierenden sind Fächer im Wirtschaftsbereich (Management, Marketing und andere verwandte Fächer), dicht gefolgt von sogenannten MINT-Studiengängen (Kurzform für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) bzw. STEM-Fächern (Kurzform für Science, Technology, Engineering, Mathematics).
Während die Zahlen der F und M Visuminhaber leicht rückläufig waren, ist der Anteil an J-1 Visuminhabern im Vergleich zum Vorjahr um 4% gestiegen. So befinden sich aktuell 209.568 J-1 Visuminhaber in den USA.
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