Häufig erreichen uns Anfragen zur Visumpflicht für die Einreise in die USA, darunter fallen auch häufig die Begriffe ESTA-Visa bzw. ESTA-Visum. Wir möchten daher an dieser Stelle Aufklärung leisten, was es mit dem Mythos ESTA-Visa auf sich hat.
Zunächst einmal möchten wir ein für alle Mal mit dem Mythos ESTA-Visa aufräumen. Auch wenn unsere Visa-Experten bei vielen Kundenanfragen von dem ESTA-Visum hören bzw. lesen, so gibt es ESTA-Visa fachlich gesehen gar nicht. Bei ESTA handelt es sich um eine Einreisegenehmigung für die USA, die häufig fälschlicherweise als ESTA-Visa bezeichnet wird. Jedoch handelt es sich hierbei um kein Visum bzw. um keine spezielle Visumkategorie.
Die Abkürzung ESTA steht nämlich für Electronic System for Travel Authorization. Damit ist ein webbasiertes Reisegenehmigungssystem gemeint. ESTA ermöglicht die visumfreie Einreise in die USA im Rahmen des sogenannten Visa Waiver Program.
ESTA ist also kein Visa, sondern Visa Waiver. Und der Begriff "Waiver" lässt sich in der Amtssprache der Amerikaner mit Erlass oder Aufhebung übersetzen. So bedeutet das Visa Waiver Program, dass bestimmte Nationalitäten von der Visumpflicht entbunden sind und ohne Visum in die Vereinigten Staaten einreisen können.
Visa Waiver Program ist also das Programm für visumfreies Reisen. Wer eine ESTA-Genehmigung hat, kann ohne die vorherige Beantragung eines US-Visums in die Vereinigten Staaten reisen und sich dort aufhalten. ESTA richtet sich vor allem an touristisch und geschäftlich USA-Reisende. Für längere Arbeits- oder Studienaufenthalte werden andere US-Visa benötigt.
ESTA ist, wenn man so will, das Gegenteil von einem Visum. Das Visa Waiver Program gilt für bestimmte Staatsangehörige mit gültigen Reisepass und ermöglicht einen USA-Aufenthalt für bis zu 90 Tage ohne Visum.
Wer visumfrei mit ESTA in die USA reisen möchte, muss im Vorfeld der USA-Reise lediglich einen ESTA-Antrag online einholen. Das elektronische ESTA-Formular kann per Handy, Tablet oder Computer.
Es ist kein Besuch im US-Konsulat notwendig und es müssen keine weiteren Antragsunterlagen beigebracht werden.
Die Beantragung geht im Vergleich zum US-Visum relativ schnell bzw. kurzfristig vor der geplanten Reise in die Vereinigten Staaten. Es wird empfohlen, das Rückflugticket bereits zur Antragsstellung nachweisen zu können, um eine Absicht zur Ausreise gegenüber der US-Behörde sicherstellen zu können. Wegen eines Abkommens mit Kanada, den Karibik-Staaten und Mexiko darf das Rückreiseticket nicht in diesen Ländern enden, jedoch besteht die Möglichkeit, während des Aufenthalts mit ESTA, einige Tage in diesen Ländern zu verbringen.
ESTA kann spätestens 72 Stunden vor Abflug beantragt werden.
Die Zuständigkeit von ESTA liegt beim US-Heimatschutzministerium, dem sogenannten U.S. Department of Homeland Security, kurz DHS.
Ein US-Visum wird zwar auch online beantragt, allerdings ist die Antragstellung wesentlich umfangreicher. Um ein Visum zu erhalten, muss zunächst das DS-160 Online-Formular an die US-Behörden übermittelt werden. Anschließend muss fast jeder Visumantragsteller noch einmal persönlich zu einem Visa-Termin in das US-Konsulat. Wird dem Visumantrag stattgegeben, dann wird das US-Visum in den Reisepass eingeklebt.